Es war vor gerade 100 Jahren, da erkannte der Tierarzt und Zoologe Dr. Emil Hauk, dass der typische Bauernhund, den er auf seinen früheren Reisen im ganzen Gebiet der k.u.k. Monarchie angetroffen hatte, seltener wurde. Die damaligen Moderassen begannen ihn zu verdrängten.
Also begann Dr. Hauck, die Annerkennung des Bauernhundes als Rasse zu betreiben, und er nannte ihn „Österreichischer kurzhaariger Pinscher“.
Dieser mittelgroße Hund war am Hof als Wächter, Ratten- und Mäusefänger und als Helfer bei kurzen Treibwegen für das Vieh unentbehrlich. Mit Mardern und Füchsen musste er alleine fertig werden, denn dem Geflügel durfte nichts geschehen. Er unterschied also genau zwischen den Tieren und Menschen, die zum Hof gehörten – also zu ihm – und allem Anderen, dem Fremden.
Er entfernte sich nie weit vom Hof und kannte das Gebiet genau, das seinen Leuten zugeordnet war und damit sein Revier darstellte.
Eine große Ausnahme gab es allerdings: die Fortpflanzung!
Der Mensch mischte sich ja vor der gezielten Zucht als Rasse nicht in die Parntersuche ein, die Auswahl geschah eher dadurch, dass die geeignetsten Jungen aus den Würfen behalten wurden. Für die Erhaltung des Typs machte es nichts aus, wenn der Nachbarshund oder ein anderer aus der weiteren Umgebung zum Zug kam, es gab ja den Bauernhund sozusagen „überall“. In den meisten Dörfern lag in jeder Hofeinfahrt ein solcher Hund.
Wichtig waren also die Eigenschaften, nicht die Farbe oder andere Äußerlichkeiten. Allerdings war es praktisch, wenn das Fell nicht zu lang war – es verfilzt dann nicht – und Unterwolle braucht ein Hofhund ja schon. Zu groß sollte er auch nicht sein, denn er musste sich mit Abfällen begnügen. Farben waren viele vertreten, am verbreitesten war aber gelb, man nannte ihn daher früher auch Semmelhund.
Aber die Zeiten ändern sich, die Höfe wurden modern und Bauern haben keine Hunde mehr oder Moderassen.
Der Österreichische Pinscher, wie er nun heißt, war schon mehrmals knapp vorm Verschwinden. Aber immer wieder finden sich Menschen wie Dr. Hauck, die den Wert dieses Hundes erkennen und sich der Erhaltung verschrieben haben.
Wir zählen auch zu diesen!